[python-users] FOSDEM - Lohnt sich das grundsätzlich?

Harald Weidner hweidner-lists at gmx.net
Do Jan 28 21:16:27 CET 2016


Hallo,

On Thu, Jan 28, 2016 at 08:03:56PM +0100, Oliver Frietsch wrote:

> mal eine etwas (zugegeben etwas nassforsche) Frage: Lohnt sich aus eurer
> Sicht ein Besuch der FOSDEM grundsätzlich? Ich habe dieses Jahr
> (beziehungsweise dieses Wochenende) zwar sowieso keine Zeit, würde aber eine
> spontane Fahrt nach Brüssel ansonsten durchaus mal in Erwägung ziehen.

Das kann man natürlich nur sehr subjektiv beantworten.

Ich war in den letzten beiden Jahren jeweils am Sonntag auf der FOSDEM. Bin
morgens hin und abends zurück gefahren (ab Essen, gut 2:30h Fahrt).

Der Hintergrund war, dass ich Fan der Programmiersprache Go bin. Der
überwiegende Teil der Go Community sitzt in Nordamerika oder Asien; in
Europa gibt es außer der (teuren) dot.Go Konferenz in Paris kaum Events.
Umso erfreuter war ich, dass für die FOSDEM 2014 ein Go Devroom angekündigt
war.

Der Devroom begann um 9:45 mit einer Begrüßung, um 10:00 begann der erste
inhaltliche Vortrag. Ich bin wenige Minuten vor 10:00 auf dem Uni-Parkplatz
angekommen und habe einen der letzten freien Parkplätze ergattert, der wohl
nur deswegen noch frei war, weil er wirklich sehr eng war...

Der Go Devroom war knallvoll, ich habe kurz vor Beginn des ersten Vortrags
einen der letzten Sitzplätze bekommen. Der Raum war laut FOSDEM Homepage für
85 Personen ausgelegt, es gab aber gut 100 Plätze. Die Organisatoren hatten
die Anweisung, nicht mehr Leute reinzulassen als Plätze verfügbar waren. Daher
war es klar, dass man den Raum nicht mehr verlassen dürfte, ohne Gefahr zu
laufen, nicht mehr reinzukommen. Ich habe bis kurz nach 15:00 durchgehalten
und mehrere sehr gute Vorträge angehört. Danach brauchte ich dringend eine
Pause, habe den nächsten Vortrag ausfallen lassen und statt dessen die
Ausstellung besucht. Hier war alles da, was in der Free Software Welt
Rang und Namen hat; die FOSDEM ist wirklich riesig. Zum letzten Slot war es
dann kein Problem, wieder in den Go Room zu kommen.

Da das ganze sehr anstrengend war, hatte ich beschlossen, im nächsten Jahr
nur dann hinzugehen, wenn der Go Track einen größeren Raum bekommt.
Dann kam das neue Programm, es gab wieder den selben Raum, aber die Talks
klangen so interessant, dass ich trotzdem wieder hingefahren bin. ;-)

Diesmal ging es schon um 9:00 Uhr los. Mein Ziel war, um 8:30 da zu sein,
um problemlos einen Parkplatz und Sitzplatz zu bekommen; das klappte dann
auch, sogar an einem der begehrten Tischplätzen im hinteren Teil des Raumes.
Außerdem hatte ich diesmal genug zu Essen und Trinken dabei, um den Tag
gut zu überstehen. Der Tag lief ähnlich ab wie im vergangenen Jahr. Die
Vorträge super interessant, aber der Raum randvoll und die Luft dünn. Nach
dem zweiten Vortrag entschied man sich, die Tische rauszutragen und denn
gewonnenen Platz durch mit weiteren Stühlen zu füllen. Zum Schluss gab es
gut 130 Stühle in dem für 85 Personen vorgesehenen Raum.

Gegen Nachmittag habe ich wieder einen Vortrag ausgelassen, um etwas
frische Luft zu bekommen und die Ausstellung anzuschauen. Danach musste ich
etwa 10 Minuten Schlange stehen, bevor ein Schwung Leute rauskam und wieder
welche reingelassen wurden.

Um es zusammen zu fassen: die FOSDEM ist anstrengend, aber wenn interessante
Vorträge auf dem Programm stehen und/oder man mit interessanten Leuten
sprechen möchte, die sonst eher selten in Europa sind, dann lohnt es sich
schon.

Dieses Jahr hat Go einen deutlich größeren Raum bekommen, der für 206
Personen ausgelegt ist. Trotzdem fahre ich nicht hin; neben
Terminüberschneidungen liegt das vor allem daran, dass kaum (für mich)
hochkarätige Vorträge/Speaker da sind. Zudem wird fast alles aufgezeichnet
und kann hinterher als Videostream angeschaut werden.

> Sind das berechtigte Sorgen oder absurde Fantasien?

Das kannst du nur beantworten, wenn du da warst. ;-)

Gruß, Harald



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