Linux fuer alle?

Ziehm Juergen nc-ziehmju at netcologne.de
So Jan 28 18:23:24 CET 2007


In dieser  Debatte wurden schon viele Gründe genannt, aber ein Grund, so finde
ich, wurde zwar angerissen, aber nicht so betont, wie es eigendlich sein
müsste.

Ich nehme mich mal als Beispiel.

Seit mitte der 80er Jahre befasse ich mich mit Computer. 1990 wurde ich zum
Mathematisch technischen Assistenten bei der GMD ausgebildet und danach habe
ich fünf Jahre in der Computerforschung gearbeite. Heute bin ich wieder im
öffendlichen Dienst, und bin Ansprechpartner, wenn es um Probleme mit der
Bedienung von Windows und Office geht. Würde also sagen, dass ich sowohl die
EDV gut kenne, als auch die Anwender und ihre Haltung zum Computer. Mein manko
ist aber, und das Teil ich mit über 95% der Anwender, ich bin sehr schlecht in
Englisch

Seit mitte November versuche ich nun privat auf Linux umzusteigen. Bis heute
laufen immer noch nicht alle Geräte. Hersteller verweigern mir den Support,
weil nicht Windows. Mailinglisten helfen auch nur bedingt und viele
ausführliche Anleitungen sind nur in Englisch.

Kein mittelständiges Unternehmen kann es sich leisten, sechs Wochen darauf zu
verwenden, eine TV-Karte wenigstens halbwegs ans Laufen zu bringen.  Wenn man
dann noch bedengt, dass neue Hardware erstmal ein halbes Jahr bis ein Jahr
braucht, bis es passende Linuxtreiber gibt, bzw. dass es im Handel oft schnelle
Wechselzüglen gibt, muss ein Mittelständiges Unternehmen, dass bereit wäre auf
Linux umzusteigen, nie wieder neu gekaufte Hardware sofort einsetzen kann.

Es muss ich also viel tun im Bereich
- Dokumentation und Hilfen in der Sprache des Anwenders / Unternehmen
- Aktualität von Treibern bzw. Bereitschaft der Hardwarehersteller.

Gruß
Jürgen