Linux fuer alle?

Michael Welle m.welle at gmx.net
So Jan 28 11:20:41 CET 2007


Morgen,

Marcel Kossin <mkossin at enumerator.org> writes:

> Am Samstag, 27. Januar 2007 21:44 schrieb Rolf Kutz:
>
> Kopie an linux-user-discussion [1]. Fortfuehrung am besten dort.
>
> Hallo Rolf,
>
> [...]
>
>> Aber sie haben ja schon Windows, also warum
>> wechseln.
>
> Solange Sie damit zufrieden sind, ist das in Ordnung, die generelle Frage 
> lautet ja auch, Warum zu Vista wechseln? Damit ich meine steinalten 
> M$-Programme dort weiterverwenden kann, die dort vielleicht garnicht mehr 
> laufen? Es gibt eine breite Benutzerbasis, die sich garnicht
> darueber bewusst  
> ist, dass sie es besser haben koennte.
ich habe ein paar Linux-Migrationen im Infrastrukturbereich von
kleinen Ing-Buero bis zum Mittelstaendler mit vielleicht 50
Bueroarbeitsplaetzen gemacht. Wenn ein groesseres
Update/Generationswechsel in der windos Welt ins Haus steht, klappt
das ganz gut. "Hier ist der Software-Karton, den schenke ich
euch. Security-Updates gibt es kostenlos, Lics fuer Virenscanner
kosten n EUR/habt ihr schon. Den Dienstleister muesst ihr bei beiden
Strategien kaufen.". Wenn man versichern kann, dass die Arbeitsplaetze
keinen Unterschied merken, standen die meisten Linux doch recht
aufgeschlossen gegenueber. 

Am Arbeitsplatz sieht die Sache schon anders aus. Kann man
garantieren, dass die Bestellsoftware weiter laeuft? Klappt. Kann man
garantieren, dass der Austausch von Texten und Tabellen mit den Kunden
weiter klappt? Aehm, tja, vielleicht. Da ist es dann vorbei.
Natuerlich kann man mit OO gut schaffen, keine Frage. Aber wenn der
Kunde mit seinem word die Datei nicht gescheit anzeigen kann oder
umgekehrt nicht, helfen auch die Ausfluechte mit pdf als besseres
Format nix mehr.  


[...]
> Danke fuer den Pointer. Sieht Professionell aus, macht auch Sinn. Aber der 
> Vorteil von Linux besteht doch darin, dass eben nicht nur ein Betriebssystem 
> geliefert wird, sondern auch alle Applikationen, die man so braucht.
>
> Habe mal kurz den Desktopguide ueberflogen. Es gibt fuer viele typischen 
> Desktopprobleme eine Loesung, die in etwas wie folgt aussieht:
>
> - Installiere Paket XY
> - Starte XY
> - Schau Dir die Hilfe von XY an.
Ja. Vieles, gerade auch bei Ubuntu, scheint mir Geruest
bzw. Infrastruktur zu sein. Das sieht gut durchdacht aus. Aber der
Inhalt fehlt. Da manifestieren sich IMHO die Vorteile und positiven
Eigenschaften von open source in handfesten Nachteilen. Es gibt eine
Vielzahl von 'Anbietern' bzw. 'Herstellern', es gibt nahezu fuer jede
Anwendung einen anderen Ansprechpartner. Viele von denen, sind
Techniker und sind mit ./configure && make clean all install
zufrieden. Wer sich jemals ueber eine schusssichere
Bedienungsanleitung Gedanken gemacht hat, weiss, dass das Arbeit
ist. Viel Arbeit. Und die Kenntnisse, die man dafuer braucht,
schuettelt man als Techniker auch nicht oft aus dem Aermel. Das ist
das eine. Das andere ist, dass man die vielen Arbeiten in diese
Richtung, die doch getan werden, irgendwie buendeln muesste. Ich
glaube, Marcel ist angetreten, um das zu stemmen ;). Ich bin eher
pessimistisch, dass das klappen koennte. Man schaue zB. nach den unix
wars, oder Debian vs. Ubuntu. Das alles sind keine technischen
Probleme. Es gibt Plattformen zum kollaborativen Arbeiten, zum
Austausch von Dokumenten, Kommunikation, etc. Das alles sind IMO
soziale Probleme. Das ist das Problem. Der Mensch ist doch ein
Einzelgaenger. Insbesondere der Hacker ;).


[...]
>> Das steht ja keine Loesung. Was machst Du denn mit
>> einem nackten Windows?
>
> Eben nichts, das ist ja die staerke von OS.
Ich hoerte, man kann zumindest minesweeper spielen ;).

VG
hmw

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