SuSe verändert Reihenfolge der Startscripten

Jan T. Kim kim at inb.uni-luebeck.de
Mit Jul 30 18:36:36 CEST 2003


Hi Rasmus,

On Wed, Jul 30, 2003 at 03:55:12PM +0200, Rasmus Plewe wrote:
> On Wed, Jul 30, 2003 at 02:39:59PM +0200, Jan T. Kim wrote:
> > On Wed, Jul 30, 2003 at 02:15:09PM +0200, Martin Spott wrote:
> > > On Wed, Jul 30, 2003 at 02:00:45PM +0200, Rasmus Plewe wrote:

> > > > Mir gegenueber hat mal jemand, der es eigentlich wissen muesste, als
> > > > LSB-feature beschrieben. Ich habs nicht nachgeprueft, aber wenn er
> > > > recht hat waere das nicht eine selbstherrliche SuSE-Eigenart, sondern
> > > > Der Standard.
> > 
> > Naja, es stimmt wohl, dass dieses Zeug als "Standard" definiert wird:
> > 
> > http://www.linuxbase.org/spec/refspecs/LSB_1.3.0/gLSB/gLSB/initscrcomconv.html
> > 
> > Ob das allerdings "Der Standard" ist, dazu kann man verschiedene Ansichten
> > haben.
> 
> Eigentlich nicht. Es ist der einzige mir bekannte Standard, wenn man
> von Deinem "ich habe andere, persoenlich Vorlieben und definiere das
> als Standard" absieht. 

Naja, es ist ja wohl ein jahre- wenn nicht jahrzehntelang bewaehrter
Standard, die symlinks in den /etc/rc?.d directories von Hand zu
verwalten. Wenn jemand einen neuen Standard vorschlaegt, sollte er
begruenden, weshalb die Aenderung eine Verbesserung darstellt. Bei
den LSB-Standards zur Systeminitialisierung sucht man nach solcher
sachlicher Information aber vergebens.

> > In jedem Fall wird Selbstherrlichkeit nicht dadurch besser, dass man
> > sie zum Standard erklaert. 
> 
> ???
> LSB ist durch einen ziemlich langen, gruendlichen und durchaus auch
> kontroversen Prozess gegangen, es haben sich praktisch alle halbwegs
> grossen Distributoren zusammengesetzt und auf Kompromisse geeinigt. 
> Insofern schreibe ich das "Selbstherrlichkeit" hier entweder Deiner
> Unwissenheit oder Deiner polemisierenden Intention zu. 

Generell ist es ja sinnvoll, Unwissenheit per default anzunehmen, aber
in diesem Fall trifft die Annahme denn doch nicht so ganz zu...

> Du kannst getrost davon ausgehen dass die Diskussion gefuehrt wurde,
> und ein Kompromiss, wenn kein Konsens moeglich war, erzielt wurde. 

... sondern vielmehr sind es genau solche "Argumente" des Formats
"das haben sich kluge Leute genau ueberlegt, und deshalb ist das auch
das Bestmoegliche", die bei mir den Eindruck hinterlassen, dass hier
neben Sachlichkeit vielleicht doch eher Selbstherrlichkeit im Spiel
sein koennte.

Mich wuerde da eher interessieren, wo die Ueberlegungen, die zu diesem
Teil der LSB specs gefuehrt haben, vielleicht nachzulesen sind. Evtl.
muss man beachten, dass die Interessen der Distributoren nicht mit denen
der admins uebereinstimmen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es
fuer die Zusammenstellung einer distri bequem ist, die Generierung der
symlinks in den /etc/rc?.d directories fuer die zur distri gehoerigen
packages zu automatisieren. Wenn man dann noch annimmt, dass ohnehin
keiner was installieren will, was nicht als package verfuegbar ist, dann
spricht wirklich nichts mehr gegen das LSB-System. Wenn man denn aber
doch mal ein eigenes System aufbauen will oder muss, sieht die Sache
aber ganz anders aus.

> > Was ich persoenlich ja noch verstehen kann, ist, dass man sich ein
> > tool bastelt, um die Nummern in den symlinks in den rc?.d directories
> > automagisch so zu generieren, dass sie einem Satz von dependencies
> > entsprechen. Was ich aber fuer echten Schwachsinn halte, ist, dass dies
> > tool zu irgendeinem Zeitpunkt aufgerufen wird, ohne dass der admin
> > darum explizit nachgesucht hat.
> 
> Tja, was Du verstehen kannst... Ich gebe hier Rolf mal wieder recht:
> Wer etwas verwendet ohne es zu verstehen, der darf sich ueber
> Schmerzen nicht wundern (auch wenns oft gut geht)[1]. Oder bei Klagen
> auf umfangreiches Mitgefuehl hoffen. 

Auf Mitgefuehl in der linux-users mailing list hoffe ich doch schon lange
nicht mehr...  ;-)

Greetinx, Jan
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