[python-users] Noch ein Python-Anfänger-Buch

Sascha Atrops xin at proggen.org
Fr Mai 14 12:04:33 CEST 2010


Zitat von "Guy K. Kloss" <g.kloss at massey.ac.nz>:

> On Tue, 11 May 2010 20:52:32 Michael Weigend wrote:
>> Schön fände ich konkrete Übungen und verständliche Anleitungen zum Umgang
>> mit Subversion.
>
> Darf ich hier empfehlen ggf. lieber auf ein DVCS zu setzen, als ein zentrales
> VCS wie Subversion? Der Aufwand erst einen Server aufzusetzen und zur
> potentiellen kooperation zu verwenden ist doch nicht ganz  
> unerheblich. OK, man
> kann Subversion auch lokal verwenden, dann schraenkt man sich aber schon ein.
>
> Bazaar und Mercurial geben eine einfache Alternative, die man auch als solo-
> warrior gut auf Verzeichnisebene verwenden kann, und die auch auf  
> einem Laptop
> ohne Netzwerkzugriff funktioniert.

  Ich möchte den Tatendrang ja jetzt nicht ausbremsen, doch nur der Verständ-
  lichkeit halber... die halbe Diskussion geht um Versionierung. In die Wave
  habe ich mich nicht eingeklinkt, ich bin da etwas skeptisch und es wäre ja
  auch blöd, wenn Google das Buch schon im Angebot hat, bevor es fertig ist. ^^
  Worum soll das Buch noch gleich gehen? Python?
  Für Kinder?
  Oder für Lehrer?

  Ich unterrichte gelegentlich Leute im Programmieren - allerdings in  
C und C++.
  Meine Pythonkenntnisse sind leider noch eher überschaubar.
  Versionierung kann man dann unterrichten, wenn die Leute etwas schreiben
  können, von dem es mehr als eine Version gibt.

  Das wird eventuell am Ende des eigentlichen Themas der Fall sein.
  Entsprechend gehört Versionierung nicht in den Einstieg.

  Als Fachbuchleser kann ich nur sagen, dass ich nichts mehr hasse, als mir ein
  Fachbuch zu kaufen, das sich zu 50% mit dem Thema auf dem Cover beschäftigt
  und dann zusätzlich fett gemacht wurde, weil man noch mal ganz oberflächlich
  zu 20 anderen Themen je 10 Seiten geschrieben hat, für die man sich sowieso
  wieder ein neues Buch kaufen muss.

  Wenn ihr ein Buch über Python für Kinder schreiben wollt, schreibt ein Buch
  über Python und zwar ein Dünnes. Es kann Lust auf mehr machen und es sollte
  keine Verletzungen hervorruft, wenn man es der kleinen Schwester hinterher
  wirft.
  Außerdem... ich habe mit 9 angefangen zu programmieren. Ich habe mit 12
  Jahren erste Erfahrungen mit Assembler gemacht. Es gab keine Computer-Liter-
  atur für Kinder.
  Wer als Kind lernen will, braucht kein Kinderbuch.
  Ich hätte mich mit einem Kinderbuch ehrlich gesagt auch verar...t gefühlt.

  Wenn man als junger Mensch ein ernsthaftes Thema angeht, dann braucht man
  anschaulische Beispiele anstelle abstrakter Theorie. Und entweder  
bin ich noch
  zu jung oder das ändert sich nicht. Lediglich, dass ich mir heute  
zusätzlich(!)
  auch die Theorie gebe, nachdem ich anschauliches verstanden habe.
  Auch wenn ich damals nicht alles verstanden habe, was ich damals gelesen habe
  und wenn ich manchmal einen ganzen Tag am Rechner verbracht habe, um etwas zu
  verstehen, was man mit drei weiteren Zeilen hätte aufklären können - ich habe
  etwas wichtiges verstanden:
  Das Thema ist nicht einfach und das Thema endet nicht mit dem Text, den ich
  gerade lese. Das "Sie" und der nicht kinderbuchartige Schreibstil  
war für mich
  auch der Hinweis, dass ich hier kein kleines Spiel wie Tetris in den Fingern
  habe.

  Ich bitte um Vorsicht, wenn Kindern vermittelt wird, dass Programmieren etwas
  ist, was man ähnlich wie einen Ego-Shooter mal eben zwischendurch  
installiert.
  Mit dieser Vorstellung kommen nämlich viele Jüngere (meint <20) an mich oder
  auf proggen.org ins Forum und die stellen 2 Fragen und machen dann wieder
  etwas anderes. Es wurden falsche Vorstellungen geweckt, korrigiert  
und fertig.

  Es muss auch nicht jeder programmieren lernen. Ein Buch, dass sich an absolut
  jeden richtet, wird von denjenigen, die nicht wirklich wollen nach Kapitel 1
  liegen gelassen und langweilt und vergrault diejenigen, die wollen, weil es
  den Leser, der lernen will nicht für voll nimmt.


  Wenn's unbedingt eine Versionierung sein soll, so kann ich nur sagen, dass
  wir gestern zu dritt versuchten git auf proggen.org als Service ans Laufen
  zu bekommen. Ein Git-Anwender, ich als Admin und die Anleitung dazu.
  Für mich war es der zweite Versuch einen Git-Service anzubieten für ein
  Einsteigerprojekt anzubieten. Wir kamen beide zum Schluss, dass die  
Verwendung
  von Git mit Authentifizierung einem Programmiereinsteiger nicht  
zuzumuten ist,
  wenn er keinen Account auf dem Server hat und wir nicht die Sicherheit des
  Servers garantieren können. Des Weiteren funktionierten die
  Installationskripte von gitosis nicht.

  Jetzt läuft das Einsteigerprojekt auch über Subversion. Dafür ist ein
  ausführliches Tutorial in Arbeit, es war in nach wenigen Minuten als Service
  startklar und ist mit TortoiseSVN auch Einsteigern auf Windows brauchbar
  erklärbar.

  In einem Buch für Kids, würde ich es trotzdem weglassen, bzw. im Anhang
  auf max. einer halben Seite erwähnen, dass es so etwas gibt und  
vielleicht ein
  paar Links für Interessierte.

-- 
Mit freundlichen Grüßen,
   Sascha Atrops

"It's a kind of fun to do the impossible."
   (Walt Disney)





Mehr Informationen über die Mailingliste python-users