Windows 7 für Studierende

Harald Weidner hweidner-lists at gmx.net
Do Nov 12 12:04:53 CET 2009


Hallo,

Guido Flohr <guido at imperia.bg>:

>Das Monopol von Microsoft wurde meines Erachtens relativ erfolgreich
>gebrochen. Wer wird heute wirklich noch gezwungen, Windows oder
>MS-Office einzusetzen?

Microsoft hatte nie ein echtes Monopol. Es gab zu jeder Zeit andere
Betriebssysteme, Office Pakete, etc. MS hat aber auch heute noch ein
de-facto-Monopol bei den Marktanteilen für seine Betriebssysteme und
Office-Softwareprodukte.

>Dass Microsoft traditionell die ganze Prügel einsteckt, nützt nicht zuletzt
>den anderen Haifischen im Becken, die sich längst in Punkto
>gesellschaftlicher Brisanz emanzipiert haben. Hat Google kein Monopol?
>Apple? Adobe?

Da gibt es schon noch Unterschiede. Auch Google, Adobe, SAP, Cisco, VMware
und viele andere haben ihrem Kerngeschäft kein Monopol; es gibt zu allem
Alternativen. Ihre de-facto Monopolstellungen haben sie durch technische
Innovation erkämpft. Zum Wohle des Kunden, der davon profitiert.

Microsoft-Produkte haben dagegen vergleichsweise wenig technische
Innovationen, sondern laufen den Trends oft hinterher. Seine Markstellung
hat Microsoft vor allem durch juristische und wirtschaftliche Methoden
erlangt, z.B. durch Knebelverträge bzgl. des Bundelings von MS Produkten
an (nicht-MS) Hardware. Das ist nicht zum Wohle, sondern zum Nachteil
des Kunden. Daher beziehen sie die Prügel meines Erachtens zu Recht.

Apple hat meines Wissens in keinem Bereich eine herausragende Marktposition,
allenfalls mal temporär in Nischen wie dem Handel mit Audiodateien. Für den
wirtschaftliche Erfolg von Apple ist das Gesamtpaket entscheidend, das sich
vor allem durch Design, Exklusivität und Marketingevents, aber auch durch
Geschlossenheit und Geheimniskrämerei vom Mitbewerb abhebt.

Nebenbei bemerkt tragen fast alle der genannten Firmen maßgeblich zu Open
Source bei, z.B. SAP durch MaxDB, Apple durch Beiträge zu Konqueror und GCC,
Cisco/Linksys durch GPL-Komponenten in seinen SOHO Geräten, Google durch
zahllose Engagements an vielen Stellen. Microsoft ist hier vor allem
durch Anti-Werbung mit mutierenden Pinguinen und anderem FUD aufgefallen.

>Weshalb muss der FC zum SAP Hoffenheim fahren, und auch noch Punkte
>abgeben?

Hoffenheim ist ein gutes Beispiel dafür, dass Erfolg im Spitzensport planbar
ist. In anderen Sportarten hat man das längst verstanden.

Gruß, Harald