Linux fuer alle?
Marcel Kossin
mkossin at enumerator.org
Sa Jan 27 23:57:18 CET 2007
Am Samstag, 27. Januar 2007 20:53 schrieb Michael Welle:
Kopie an linux-user-discussion [1]. Fortfuehrung am besten dort.
Hallo Michael,
> nicht dass ich falsch verstanden werde. Ich will Dein Ansinnen nicht
> schlecht reden. Aber eine Frage, die ich mir ab und an stelle, ist,
> warum ich fuer Linux missionieren sollte? Eigentlich kann es mir doch
> egal sein, welche Software eingesetzt wird, oder? Der hack im footer
[...]
Eine interessante Frage, der sich ein solches Projekt sicherlich stellen muss.
Habe ich um ehrlich zu sein noch nicht bis in alle Details drueber
nachgesinnt, aber ich habe zumindest einige Ansaetze, die nicht unbedingt
Deinen "Hack" betreffen, aber Open Source (OS) im allgemeinen. Was die Frage,
warum sollte ich "missionieren" angeht, so denke ich, dass es uns alle
angeht. Nutzung von Open Source ist ein extrem demokratischer Ansatz und kann
entgegen der M$-Propaganda zudem extrem viele Ressourcen einsparen. Daher
sollte jeder Mensch, dem Demokratie (und sein Geldbeutel) wichtig ist, sich
dafuer stark machen, dass solche Loesungen von seinem Land eingesetzt werden.
Was andere Unternehmen davon haben kann uns egal sein, aber je mehr
Verbreitung OS findet, umso hoeher ist die Akzeptanz und Sensibilisierung.
[...]
> Der hat einen interessanten Vortragsstil und versteht es, die Leute
> mitzuziehen und zum Nachdenken anzuregen.
Es ist nicht das erste mal, dass ich auf Ihn getroffen bin, und ich teile
seine Meinung nicht in allen Bereichen, aber dieser Ansatz hat mich
tatsaechlich weiterdenken lassen. Er macht einen guten Job und ist sehr
sympathisch, aber ich habe den Eindruck li.org ist relativ uninformativ :(
[...]
> Zeit. Einfach nur Zeit. Mein planner-mode ist voll mit Skizzen, die
> darauf warten, verwirklicht zu werden. Aber ich komme nicht mal dazu,
> einen Anschub zu leisten oder gar eine Web-Seite mit der Idee
> aufzusetzen, damit andere die Arbeit machen ;). Auf der beruflichen
> Seite verhaelt es sich (neben monetaeren Aspekten ;-) genau so.
OK, aber das ist genau der Ansatz, den ich verfolge... Es gibt viele gute
Tools, um Online miteinander zu arbeiten. OS setzt in der Regel voraus, alles
selber zu erledigen, bis das Projekt ins Rollen gekommen ist. Wenn Du einen
Webseiteninhalt benoetigst, um ein Projekt ins Rollen zu bekommen, und es
daran scheitert, dann benoetigst Du wie in einer Firma auch ein Supportteam,
dem Du Dein anliegen kurz schilderst, und die dann alle Hebel fuer Dich in
Bewegung setzen, damit Du Deine wenige Zeit mit dem Verbringen kannst, was Du
am besten kannst. Programmieren. Alles andere ist Verschwendung von Hirnmasse
(Das soll jetzt aber _nicht_ heissen, dass Du sonst nichts kannst :))
Jetzt werden alle vermutlich "SourceForge" schreien, aber das geht IMHO nicht
weit genug. Bei OS muss man sich alles erst muehselig erarbeiten. Ich
schaetze dass, wie die meisten hier vermutlich auch, aber das geht eben nicht
allen so. Und meistens ist Zeit das Problem. Warum nicht eine Stelle
schaffen, die auf Probleme reagiert, die richtigen Leute aktiviert, und an
einem Tisch zusammenbringt, wenn es an der Zeit ist?
Wenn ein Programmierer nicht weis, wie SVN funktioniert muss man es ihm
erklaeren, oder zumindest ein leicht und schnell verstaendliches Tutorial an
die Hand geben, damit er rasch starten kann.
Wenn eine Firma ein OS Produkt nicht einsetzen kann, weil es einen kleinen
Mangel hat, oder an einer Stelle nicht in den Prozess passt, dann muss man
Ihnen sagen, wie man es besser loesen kann, oder zumindest, welche
Programmierer sie ansprechen muessen, und ggfs. einen Kontakt herstellen, der
zu einer Aufwandschaetzung fuehrt um die noetige Anpassung herbeizufuehren.
Eine Anlaufstelle, die die Probleme ggfs. eskaliert.
[...]
> PS: Umzug auf die Diskussions-Liste?
Ja :)
Gruss
Marcel
[1] https://lists.uni-koeln.de/mailman/listinfo/linux-users-discussion