[intermedia-info] Veranstaltungshinweis: 21.06.18: »Staatskritik statt Verschwörungstheorie – Welche Rolle spielt der Staat bei der Aufarbeitung des NSU-Komplexes?«

Torsten Meyer t.meyer at uni-koeln.de
Mi Jun 13 12:09:20 CEST 2018


Liebe Studierende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit herzlichem Dank an Marco Windeln für den Hinweis machen wir Sie gerne auf die folgende Veranstaltung aufmerksam:

Der Studierenden-Ausschuss der Vollversammlung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät, das Tribunal NSU-Komplex auflösen, das Netzwerk zur interkulturellen Öffnung des Lehramts, die Forschungsstelle für interkulturelle Studien und die Kölner Studis gegen Rechts laden ein:
Veranstaltung: Staatskritik statt Verschwörungstheorie – Welche Rolle spielt der Staat bei der Aufarbeitung des NSU-Komplexes?

Do, 21. Juni 2018, 16:00-17:00 Uhr und 19:00-21:30 Uhr 
Neues Seminargebäude der Universität Köln, Universitätsstraße 37  


Bild: Forensic Architecture: 77SQM_9:26MIN, Videostill © Forensic Architecture

Mit Beiträgen u.a. von Bettina Lösch, Sascha Regier (Lehrbereich Politikwissenschaft, Bildungspolitik und politische Bildung der HumF, Uni Köln) und Andreas Kallert (Institut für Politikwissenschaft, Uni Marburg).

Um das strukturelle Interesse des Staates im NSU-Komplex, sein Handeln und Unterlassen zu verstehen, wird im ersten Teil (16:00-17:00 Uhr) der Veranstaltung ein Crashkurs „Einführung in die kritisch- materialistische Staatstheorie“ stattfinden. Im zweiten Teil (19:00-21:30) wird das Video von Forensic Architecture, einer unabhängigen Forschungseinrichtung der Goldsmith University of London, gezeigt, das 2017 auf der documenta 14 in Kassel zu sehen war. 

Forensic Architecture hat anhand der Aussagen des Verfassungsschutzmitarbeiters Andreas Temme, der während des Mordes an Halit Yozgat vor Ort war, die Situation im Internetcafé in Kassel rekonstruiert. Temme hat ausgesagt, er hätte von dem Mord nichts mitbekommen. Anschließend wird der Politikwissenschaftler Andreas Kallert den Begriff der „Staatsraison“ gesellschaftstheoretisch analysieren. Anhand des Instrumentariums der kritisch-materialistischen Staatstheorie erörtert er die Begrenztheit der Aufklärung staatlichen Handelns anhand von zwei Beispielen. Erstens die ungeklärte Anwesenheit des Verfassungsschutzmitarbeiters Temmes während des mutmaßlich letzten rassistischen NSU-Mordes und zweitens die sogenannte Aktion Konfetti, die den Vorgang bezeichnet, das unmittelbar nach der Selbstenttarnung des NSU im November 2011 im Bundesamt für Verfassungsschutz zahlreiche verfahrensrelevante V-Mann Akten vernichtet wurden. 

Wir wollen außerdem diskutieren, wie sich diese staatstheoretischen Analysen auf andere Fälle, wie den von Oury Jalloh und Kontexte Kölner Stadtpolitik übertragen lassen. Was kann daraus für die praktische politische Arbeit, für Gegenstrategien und Forderungen gewonnen werden? 

Weitere Informationen: https://www.mbr-koeln.de/2018/05/08/veranstaltung-staatskritik-statt-verschwoerungstheorie-welche-rolle-spielt-der-staat-bei-der-aufarbeitung-des-nsu-komplexes/ <https://www.mbr-koeln.de/2018/05/08/veranstaltung-staatskritik-statt-verschwoerungstheorie-welche-rolle-spielt-der-staat-bei-der-aufarbeitung-des-nsu-komplexes/>

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